Breakdown - Wartezeiten in der Psychiatrie

Abonniere den Podcast:

Apple Podcast Youtube Podcast Spotify Deezer

Die psychiatrische Versorgung im Kanton Luzern ist überlastet. Die Betten in der stationären Behandlung sind praktisch durchgehend besetzt. Und wer eine ambulante psychiatrische Behandlung in einer Praxis will, muss sich mehrere Wochen oder Monate gedulden.

Dr. med. Kerstin Gabriel Felleiter, Chefärztin Ambulante Dienste, Mitglied der Geschäftsleitung Luzerner Psychiatrie

Wir haben eine lange Wartezeit. In der ambulanten psychiatrischen Versorgung wartet man teilweise drei bis sechs Monate, bis man den ersten Termin bekommt.

Dr. med. Kerstin Gabriel Felleiter, Chefärztin Ambulante Dienste, Mitglied der Geschäftsleitung Luzerner Psychiatrie


Dr. med. Oliver Bilke, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie, Mitglied der Geschäftsleitung Luzerner Psychiatrie

Notfälle sind etwas ganz anderes. Ein psychiatrischer Notfall wie zum Beispiel Suizidalität kann immer aufgenommen werden. Problematisch sind die planbaren Fälle. Die schieben wir zum Teil hinaus, weil die Notfälle vorgehen.

Dr. med. Oliver Bilke, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie, Mitglied der Geschäftsleitung Luzerner Psychiatrie



Zu diesem Schluss kommt ein Planungsbericht des Kanton Luzerns, der im Dezember 2021 ohne Gegenstimme im Kantonsrat verabschiedet wurde. Nur: Der Bericht wurde vor Beginn der Corona-Pandemie verfasst. Seither hat sich die Situation nochmals deutlich verschärft.

Dr. med. Kerstin Gabriel Felleiter, Chefärztin Ambulante Dienste und Mitglied der Geschäftsleitung der Luzerner Psychiatrie (LUPS) erklärt: «Wir haben eine lange Wartezeit. In der ambulanten psychiatrischen Versorgung wartet man teilweise drei bis sechs Monate, bis man den ersten Termin bekommt.»

Und Dr. med. Oliver Bilke, Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie und Mitglied der Geschäftsleitung Luzerner Psychiatrie fügt an: «Notfälle sind etwas ganz anderes. Ein psychiatrischer Notfall wie zum Beispiel Suizidalität kann immer aufgenommen werden. Problematisch sind die planbaren Fälle. Die schieben wir zum Teil hinaus, weil die Notfälle vorgehen.»
Beispiel gefällig? Wer heute ein Kind für eine Abklärung zu einer Autismus-Spektrum-Störung anmelden will, bekommt im Februar 2023 einen Termin.

Warum ist die psychiatrische Versorgung dermassen überlastet? Und was taugen die Massnahmen des Kantons dagegen?

Hannes und Linus im Gespräch mit Dr. med. Kerstin Gabriel Felleiter (Chefärztin Ambulante Dienste, Mitglied der GL der Luzerner Psychiatrie) und Dr. med. Oliver Bilke (Chefarzt Kinder- und Jugendpsychiatrie, Mitglied der GL der Luzerner Psychiatrie).

Redaktioneller Hinweis: Dieser Podcast wurde Ende Dezember 2021 aufgezeichnet. Kurz zuvor, Anfang Dezember 2021, wurde im Kantonsrat Luzern der Planungsbericht im Zusammenhang mit der psychiatrischen Versorgung diskutiert. Der Kantonsrat hat dem Planungsbericht und den damit verbundenen Massnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation damals ohne Gegenstimme zugestimmt. Diese klare Zustimmung ist für die betroffenen Menschen und auch für das Netzwerk Psychiatrie ein wichtiges Zeichen. Im Podcast wird dieser Bericht immer wieder erwähnt, deshalb diese Zusatzinfo.

Aufgezeichnet am 22. Dezember 2021
Veröffentlicht am 20. Juni 2022


Zur Podcast Übersicht